Ich laufe und laufe ganz geschwind,
durch endlose Gänge, wie im Labyrinth,
jeder Schritt wird mir langsam zuviel,
ich werd` nicht erreichen rechtzeitig das Ziel.
Steh` dann vor der Tür, ganz außer Atem,
niemand da, muss gefühlt lange warten,
versuche zu rufen, kein Wort bring ich `raus,
am besten` ich geh` gleich wieder nach Haus.
Eine Stimme, die ruft, bist zu spät mein Sohn,
aus ihr klingt nicht Freude, sondern Spott und Hohn,
die Prüfung, sie hat längst begonnen,
du wirst das Zeugnis niemals bekommen.
Find` meinen Platz nur mit Mühe und Not,
ich zittere vor Angst, im Gesicht werd` ich rot,
die Blicke der Lehrer durchbohr`n mich wie Pfeile,
wie schmerzlich sind erst ihre stummen Urteile.
Fragen nach Formeln hallen durch den Raum,
aber mein Kopf bleibt leer, ich merke es kaum,
ich öffne den Mund, doch kein Wort gibt er preis,
alles um mich dreht sich plötzlich im Kreis.
Fühl` mich beengt, wie eingeschlossen,
als wär` sämtliches Blut aus meinen Adern geflossen,
meine Augen sie flattern, seh` diffuses Licht,
die Dunkelheit schwindet, ich hab` wieder Sicht.
Die Schwere wird leichter, Anspannung lässt nach,
der Schrecken hat ein Ende, jetzt bin ich wach,
atme tief ein, wohlige Wärme durchströmt mich,
erlang wieder Kontrolle über mein Ich.