Sonstige Gedichte



In einer Walpurgisnacht

Einst, vor sehr langer Zeit, in einer Walpurgisnacht,
hatte Ravena, die gruselige Hexe, Feuer gemacht,
für ein mörderisches Hexengebräu der Dunkelheit,
denn sie hasste die kommend-sonnig-helle Hexenzeit.

In ihrem Kessel brodelte, man glaubte es kaum,
Zerberus-Fruchtfleisch mit Samen vom Wunderbaum,
auch schwarzes Witwen und Tollkirschen-Gift fehlte nicht,
zum höchst delikat-toxischen Hexentanzgericht.

Schreckliche Pfeilgiftfroschaugen schwammen oben,
die sich beim Umrühren unter Skorpionstachel schoben,
Ravena war mit dämonischer Begeisterung zu Gange,
füllte noch hinein das Gift der Taipan und Tigerschlange.

Und Knollenblätterpilze zur Deko, das Hexenauge ist ja mit,
kamen zum todbringend-duftenden Gemenge-Hit,
dabei sang sie beschwörende Lieder über Teufelskraut,
als auf einmal, beim Kosten, fluoreszierte ihre Hexenhaut.

Oh Ravena, schien schon heiß-glühend benommen,
bald würden die Licht-Hexen zu ihrem Tanzplatz kommen,
geflogen, auf uralt-verwurzelten Baumbesenstielen,
endlich konnte sie ihre genüsslichen Rachegelüste ausspielen.

Denn jene hell Hübschen hatten sie grässlich altern lassen,
weil Ravena die Einzige war, die es liebte Sonnen zu hassen,
sah nur sich, verehrte Kälte, bitter-bösartige Dunkelheit
und wandelte immer im schwarzen Teufelskleid.

Welches Ravena von Satan geschenkt bekam,
mit ihm vereint kannte die Lustgroll-ächzende keine Scham,
sie trieben es noch bis zum Erwecken der giftigen Glut,
doch dann flog er davon mit samt Fledermausbrut.

Aber Sonnanda, die Schönste der Hexen-Lichterschar,
ahnte eine bevorstehende Ravena Rache-Gefahr,
erkundete im Alleinflug das düstere Berggeschehen
und tat sich Wolken-verhüllt über’m Tanzplatz umsehen.

Sah Ravenas schäumend-giftiges Gebräu der Dunkelheit,
wusste, gegen dessen Dämpfe waren sie so nicht gefeit,
also mussten sie alle Kräfte der Sonne mitbringen,
um das Tanzbein überlebend in den Mai zu schwingen.

Was dann auch magisch-engelsgleich geschah,
dreizehn Sonnen-Hexen umflogen flutend-klar,
die teuflisch schmelzende Ravena, diese Giftmischerin,
bis ihre schwarze Seele in morgendliche Sphäre überging.
Höllisch kräuselnd, bis hin zu Satans Anbeginn!

Gelesen: 159   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

1479+
Das Versprechen

765+
Ein bisschen Spaß muß se...

757+
Nur eine Pusteblume

725+
Alles Spargel oder was ?

702+
Für eine schöne Frau

691+
Zwei glückliche Marienkä...

650+
Rentner haben keine Zeit (...

618+
DIE FRAGE

610+
Maiglöckchen

561+
Ein leckeres Erdbeerfest


- Gedichte Monat

5+
Der arme, alte Mann

5+
Mein Möwentraum

5+
Potsdam

5+
Ein zäher Baum

4+
Worte mit Mehrfach-Sinn

4+
Keine Lust

4+
Worte über Worte

4+
Der Umwelt zuliebe

4+
Altersarmut

4+
Die Melodie


- Gedichte Jahr

5+
Potsdam

3+
Auf die Faulheit

3+
Lieblingsspeise Möhren

3+
Brav weggucken

3+
Gedanken zum Vatertag

3+
Vorsicht vor Experten

3+
Im Stadt Café

3+
Duft und Dichtung

3+
Was bleibt?

3+
Auf leisen Sohlen


Neusten Kommentare

bei "TRÜBES WETTER"

bei "Was bleibt?"

bei "Auf leisen Sohlen"

bei "Auf leisen Sohlen"

bei "Auf leisen Sohlen"

bei "Auf leisen Sohlen"

bei "Mit Prisen von Lavendelbl"...

bei "Was bleibt?"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Lebensjahre Lebensfreude Segen Leidenschaft Kuss Land Kummer Kröte Kreislauf Landwirt Landleben Küste Laub Labskaus Laune Lauf Länge Leuchtturm Kunst Kraft Lesen Krebs Leute Lachen Lebensuhr Kühe Krimi Kumpel Lebensweg Krippe Lebenssturm Künstler Lebensreise Küsse Lerche Kritik Kreativität Libelle Lenz Krieg