Sonstige Gedichte



Das Piratenschiff

 
Ein Fischer wurde im Sturm abgetrieben
und hatte von seiner Odyssee,
diese verrückte Geschichte aufgeschrieben.
Die er jetzt, zwei Tage, nach seiner Rettung verlas.

 
Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden,
in dem Wind-aufgewühlt-schimmernden Meer,
schäumende Wellenköpfe waren am Branden,
wandelten meine Sicht zum mystischen Flair.
 
Am Horizont feuerroter Wolkenlauf,
Drachen-gleich flogen diese ins Abendlicht,
es zog ein brausendes Sturmtief auf,
mit peitschend-tosender Wellengischt.
 
Wogen bäumten sich sprühend empor,
Blitze schlugen zur wilden See hernieder,
Donner grollte-schallend, wie ein Teufelschor,
aus Nebel-Dünsten erklangen Piratenlieder.
 
Ein dröhnendes Knarren lag in der Luft,
etwas unheimlich-Nahes knirschte,
ein Dreimaster, umhüllt von faulendem Duft,
war es, was sich an mir vorbei-pirschte.
 
Die Galeone war bestimmt vierzig Meter lang,
geisterhaft schien sie übers Meer zu reiten,
mit Muscheln verkrustet und voller Tang,
erzählte sie von längst-vergangenen Zeiten.
 
Ihre Segel hatten den Wind voll im Griff,
ich hörte höllische Stimmen winseln:
„ Im Teufelsdreieck sank einmal ein Piratenschiff,
nicht weit entfernt von den Bermudainseln“.
 
Als der Sturm sich legte kam es näher,
„Golden Hinde“ schillerte im Mondlicht,
hoch oben, dem Krähennest, saß ein Späher,
ein alter Pirat mit Oktopus-Gesicht.

 Auch am Steuerrad stand so ein Wesen,
sie reagierten gar nicht auf mein Boot,
als wäre ich nie hier draußen gewesen,
Stille umgab mich wie der Tod.
 
Dann hörte man gurgelndes Brodeln,
Kanonendonner und Rauch zogen über mich,
Wind brachte noch lachendes Piraten-jodeln,
verhöhnend, bis wieder Nebel um mich schlich.
 
Gespenstig war das Schiff verschwunden,
und ich wurde, sieben Stunden später,
bei den Bermudainseln aufgefunden.
Mein Kutter glich nur noch einem Nachen,
und in meinen Ohren
schallt noch Francis Drakes-Lachen.

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