Trauer/Kummer/Schmerz



Zu spät

Sie sitzt im Rollstuhl- steht im Flur
in einem Pflegeheim;
seit Monaten kommt kein Besuch-
sie fühlt sich so allein.

Ein Pfleger kommt und schiebt sie fort
in Richtung Speisesaal,
denn es gibt Mittag hier um zwölf,
doch das ist ihr egal.

Es schmeckt ihr lange schon nichts mehr,
seit sie im Heim hier ist,
denn ihr Zuhause war so schön,
das sie so sehr vermisst.

Sechs Kinder hat sie groß gemacht-
ihr Leben war sehr schwer,
doch jetzt lässt man sie hier im Stich
und es kommt keines mehr.

Die Mittagszeit ist bald vorbei- 
man schiebt sie jetzt hinaus,
zurück zu ihrem Fensterplatz-
sie sieht zum Fenster raus.

Sieht die Forsythien herrlich blühen-
goldgelb im Sonnenschein,
dann fallen ihr die Augen zu-
sie schläft für immer ein.

Am nächsten Tag - ein Enkelkind
will sehen, wie ´ s Oma geht,
es kommt mit einem Blumenstrauß
jedoch es ist zu spät.

 

 

Gelesen: 9   
Autoren denen dieses Gedicht gefällt:

Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:

Tanzen wir gleich Troubadouren zwischen Heiligen und Huren.
Nietzsche


ÄHNLICHE GEDICHTE





4 KOMMENTARE



06. Mai 2023 @ 12:31

Ewald, ein ähnliches Gedcht habe ich vor einiger Zeit auch geschrieben. Genau so, möchte nimand von uns enden.
LG Gudrun


06. Mai 2023 @ 11:21

Ingrid, Christiaan,
Danke für eure Kommentare.
LG
Ewald


06. Mai 2023 @ 11:08

Sehr berührend, Ewald . Leider auch so wahr. Genaugenommen erkenne ich mich ( leider) wieder, als ich noch sehr jung war. Altenheim? Weit weg. Meine Oma war wahrscheinlich auch keine Oma, wie sie im Buche steht))).
LG Ingrid


06. Mai 2023 @ 10:49

Guten morgen Ewald.
Habs gelesen.
Schönes Wochenende
LG
Christian



SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

689+
Ein bisschen Spaß muß se...

446+
Das Versprechen

440+
Urlaubsgruß

348+
Zwei glückliche Marienkä...

299+
Für eine schöne Frau

254+
Frühling

220+
Rentner haben keine Zeit (...

188+
FRAG MICH NICHT

177+
Nur eine Pusteblume

162+
Maiglöckchen


- Gedichte Monat

5+
Über Gräbern singt der W...

3+
Zu spät

2+
Der alte Bergmann

2+
Die Meere werden überfisc...

2+
Liebesweh

2+
Erinnerung an K.P.

2+
Abschied von CORA

1+
Zerronnene Träume

1+
Der Rosenstrauch

1+
Moral


- Gedichte Jahr

5+
Das Phänomen Zeit

2+
Die gelben Rosen blühen w...

2+
Wiedersehen im Palast der ...

2+
Illusionen der Sehnsucht

2+
Drogenmissbrauch

1+
Verlust

1+
ANGST VOR DER ANGST

1+
Wer wird an mich denken......

1+
Es bleibt ihm nur der Whis...

1+
Die Unsitte krank zu spiel...


Neusten Kommentare

bei "Bunt und farbenfroh"

bei "Bunt und farbenfroh"

bei "Bunt und farbenfroh"

bei "Mit dir"

bei "Lennox und der Tukan"

bei "Ein Liebesbrief"

bei "Lennox und der Tukan"

bei "Lennox und der Tukan"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Feuerwerk Feuerzangenbowle Fenster Fernsehen Netz Freunde Freiheit Freitag Nebelschwaden Freundin Freibad Frage Fisch Neubeginn Notlage Flugzeug Obdachlose Fluss Frauen Freundschaft Naturgesetz Freund Flut Neujahr Fest Frei Neid Nest Friede Freizeit Feuer Frau Obdachlos Fragen Firma Flüsse Nebel Frieden Ferne Freude