Sonstige Gedichte



Höllennacht

Seit ein paar Jährchen,
waren Mia und Liam ein Gothik–Pärchen,
sie hatten sich dem Dunkel verschrieben
und bevorzugt auf Friedhöfen herumgetrieben.

Eines Nachts, umgeben vom Grabblumenduft,
sahen sie eine besonders alte Gruft,
diese war mit einem Götzenbild verziert,
welches, nach unten, in die Tiefe stiert.

Dazu glitzerten goldene Runen im Mondlicht,
ein Vierzeiler, eine Art Gedicht,
sie hatten diese Schrift noch nie gesehen,
blieben staunend vor ihr stehen.

Irgendetwas Magisches zog sie in den Bann,
was man nicht so leicht beschreiben kann,
dumpf-schleifendes Grollen, Nebelschlangen,
eine eingelassene Grabplatte war aufgegangen.

Schützend stellte Liam sich vor Mia hin,
als Licht, aus der Öffnung, zu strahlen anfing,
eine steinerne Treppe wurde freigelegt
und beide durch glänzenden Nebel eingewebt.

Der Vollmond glühte jetzt sonderbar,
färbte Moment-Feuer in Mias langes Haar,
aber an Schwärmerei war nicht zu denken ,
die Nebelgischt schien sie runter zu lenken.

Doch so hatte er sie lange nicht gesehen,
Mia schimmerte im Mondlicht wunderschön,
ihre schwarzen Sachen flimmerten,
dann Stimmen, die schrecklich wimmerten.

Das Treppenende traf auf einen dunklen Gang,
mit immer wechselnd-düsteren Gesang,
waren es verschüttete Seelen, die da sangen ?
Auf einmal zischen, überall krochen Schlangen.

Mia schrie, wie von Sinnen,
da sah Liam, von oben, diese seltsamen Spinnen,
schnell liefen sie zurück zum Eingang,
der aber, vor ihnen, ächzend zusprang.

Wieder Stimmen, mit dieser Spruchdichtung,
sofort rannten sie in die andere Richtung,
immer tiefer führte er sie in die Gruft hinein,
zwischen Schlangen und Spinnengebein.

Diese bewegten mutierende Teufelsköpfe,
es waren echt hässlich-dämonische Geschöpfe,
der Fürst der Finsternis schien nicht weit zu sein,
in diesem teuflischen Höllenschrein.

Aber sie zischten und fauchten bloß, bissen nicht,
spendeten eher, mit ihren Augen, Unterweltlicht,
Mia wurde panisch vor Angst und Schrecken,
Liams Küsse mussten Wunden lecken.

Er trug sie jetzt, sie war völlig erschöpft,
vorher hatte er noch eine Schlange geköpft,
die sich um Mias schöne Beine gewunden,
doch Liams Blick den Stein gefunden.

Dieser leuchtete jetzt in seiner Hand,
auf dem wieder dieser Vierzeiler stand,
sofort erklang das wimmernde Lachen,
von einem riesigen Teufelsdrachen.

Der am Ende der Höhle saß
und genüsslich Leichenteile fraß,
ein apokalyptischer Dämon, nicht zu fassen,
er hatte sich unterm Friedhof niedergelassen.

Mia und Liam glaubten schon vieles gesehen,
doch bei dem Anblick blieb ihr Herze stehen,
das Monster schaute nun in ihre Richtung,
da erklang wieder diese Vierzeilendichtung:

„Wer mein dunkles Reich aufsucht,
hat den letzten Weg gebucht,
euer Fleisch brauch ich zur Unsterblichkeit,
macht euch für den Todesschmaus bereit“.

Das teuflische Vieh setzte zum Flug an,
zähnefletschend, sonne-flutendes Poltern begann,
Mia und Liam fielen aus ihrem Doppelbett-Sarg,
sie schrien auf, der Albtraum war arg.

Noch lange haben beide dann gelacht,
über ihre gleich-geträumte Höllennacht,
der Leichenfressende Dämon,
wurde durch zu starken Joint geboren
und hatte sie für den Gothic-Trip auserkoren.

Gelesen: 4   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

857+
Frühling

806+
Das Versprechen

610+
FRAG MICH NICHT

576+
Ein bisschen Spaß muß se...

540+
Für eine schöne Frau

402+
Zwei glückliche Marienkä...

392+
Urlaubsgruß

297+
Rentner haben keine Zeit (...

209+
Kleine Tiere , große Wund...

204+
Winter


- Gedichte Monat

5+
Die letzte Chance

5+
Süßes Nichtstun

5+
Musik ist Magie

5+
Verletzlichkeit und Schmer...

5+
Tiefe Sehnsucht

4+
Mitläufer

4+
Eine Stadt mit Herz

4+
Die Traumtänzerin

4+
Der Fischer aus Santa Mari...

4+
Zumba


- Gedichte Jahr

6+
Hüftgold

5+
Lennox hat einen Wunsch

5+
Mütze auf und Handschuh a...

5+
In bester Lage

4+
Zu viel...

4+
Der alte Meyer

4+
Verkanntes Genie

4+
Die guten alten Zeiten

4+
Die Erde brennt

3+
Einfach köstlich


Neusten Kommentare

bei "Alles Gute zum Geburtstag"

bei "Ehekrach"

bei "Die guten alten Zeiten"

bei "Ist so etwas gerecht?"

bei "Die guten alten Zeiten"

bei "Ehekrach"

bei "Ist so etwas gerecht?"

bei "Ehekrach"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Feuer Feuerwerk Notlage Obst Frage Freund Freibad Neid Nebelschwaden Freunde Frei Neubeginn Firma Neujahr Klopapier Flügel Obdachlose Flugzeug Nest Freundin Frieden Freude Flüsse Flut Fernsehen Frauen Freitag Frau Freundschaft Freiheit Fest Fragen Obdachlos Netz November Fluss Nebel Naturgewalt Fenster Freizeit