Sonstige Gedichte



Frankensteinreimerein

Die Burg-Uhr schlug Mitternacht,
ein höllisches Gewitter zog heran,
mit einer magisch-blitzenden Pracht,
schnell schloss er die Drähte an.

Frankenstein schien sichtlich erregt,
überprüfte nochmal die Apparatur,
das Kabel bis zur Spitze verlegt,
verbunden mit seiner Kreatur.

Diese bestand aus mehreren Toten,
nachts, vom Friedhof, ging er sie klauen,
zwar war Leichenschändung verboten,
doch er wollte neues Leben erbauen.

Er brannte darauf den Tod zu bezwingen,
seine Schöpferkünste sollten auferstehen,
mit himmlischer Kraft würde es gelingen,
nur ein gleißend-zielsicherer Blitz,
musste nun noch niedergehen.

Frankenstein stierte gierig-besessen,
schaute immer wieder zur Spitze,
auf einmal hatte ein Blitz gesessen
und krachte herab mit tosender Hitze.

Der Einschlag traf kolossal,
durch die Kreatur strömte Energie,
sein Gesicht glimmte-flimmernd total,
das Wesen zuckte angeschnallt und schrie.

Es wand sich hin und her, stöhnte,
seine Augen suchten den Erschaffer,
die Geburts-Maschine dröhnte,
funkensprühend, wie im Zeitraffer.

Alle Halteriemen rissen in Fetzen,
unter donnernden Chören,
Frankenstein vernahm es mit Entsetzen,
wollte sein Werk noch beschwören.

Doch er hielt schockiert den Atem an,
das Ungetüm wütete, wie von Sinnen,
im Blitzlicht mutierte es zum Zombie-Mann,
und er konnte ihm nicht entrinnen.

Hämisch-lachend packte er Frankenstein,
biss ihn zähnefletschend in den Tod,
hörte nur: “Danke, so ist es besser,
nun greifst du in keine Natur mehr ein,
ich war verurteilter Menschenfresser,
du hast mich zurückgeholt.”

Aber der Blitzableiter glitt zum Kamin,
in dem noch Glut aufflammte,
man sah einen zweiten Blitz herunterziehen
und das lachende Monster verbrannte.

Gelesen: 40   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE





1 KOMMENTAR


Helga Nierhoff

12. November 2021 @ 18:51

Welch ein brutales und doch wunderbares Gedicht.
Eins mit der bessten die mein Auge je erblickten.
Kann kaum auf das nächste Warten!
LG Helga


SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

1568+
ERINNERUNGEN

1342+
TIERLIEBE

1319+
ZEHN DUMME IGNORANTEN

1302+
TRÜBES WETTER

1124+
Das Versprechen

1070+
DURCHS LEBEN GEHEN

1067+
DIALEKTGRENZE

1021+
DANKBARKEIT

1021+
DIE FRAGE

999+
KLIMAWANDEL


- Gedichte Monat

7+
Zerstörte Seele

6+
Dichter und Schreiber

6+
Spiegelbild meiner Seele

5+
Altagsheld und Ruhekissen

5+
Abendgewitter

5+
Mutig und cool

5+
Er liebt sein teures Auto

5+
Einsamkeit

4+
Wortspiele

4+
Der Knödelbaum


- Gedichte Jahr

5+
Potsdam

5+
Das Leben ist schön

5+
Im Zeitenmeer und Meer der...

5+
Im Alter ist das so...

4+
Was bleibt?

4+
Im Schicksalsrund

3+
Auf die Faulheit

3+
Lieblingsspeise Möhren

3+
Brav weggucken

3+
Gedanken zum Vatertag


Neusten Kommentare

bei "13. August 1961"

bei "DIE FRAGE"

bei "DIE FRAGE"

bei "DIE FRAGE"

bei "Pilzsaison"

bei "Pilzsaison"

bei "Pilzsaison"

bei "ICH FRAGE MICH - WAR DAS"...


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Lebensuhr Lebenssturm Klarheit Lenz Küste Kreislauf Kunst Kummer Krippe Landwirt Länge Lachen Leben Land Lebensjahre Lebensfreude Legende Leute Kuss Lärm Leuchtturm Krimi Libelle Landleben Leid Kumpel Kröte Künstler Kreativität Kuh Laub Küsse Lebensweg Labskaus Lesen Kühe Krieg Leichtigkeit Lerche Kritik