Sonstige Gedichte



Ich wurde auserwählt

 

Zum ersten Einsatz auf dem Spielfeld,
hat die Liga-Mannschaft mich gewählt,
schwarzweiß, fabrikneu, glänzend und prall,
so präsentier´ ich mich als Fußball,
trotz Warnungen und viel Gemotze,
wage ich diesen Job, zum Trotze.

Wenn auch die alten Bälle klagen,
mich ständig nur mit Mitleid plagen,
so grob, wie diese mir prophezeih’n,
wird die Behandlung sicher nicht sein,
sehr wahrscheinlich ist es nur der Neid,
der aus ihren Lederrunzeln schreit.

Auf dem Mittelpunkt lieg ich zur Stund,
laut ertönt ein Pfiff, jetzt geht es rund,
ich roll auf´s Feld, das Lange, Breite,
spür einen Tritt hart in die Seite,
dieser gibt mir derart viel Effet,
dass ich vom Spielfeld nichts mehr seh’.

Kaum bin ich in Richtung Tor gerollt,
hab vom ersten Schrecken mich erholt,
kickt mir einer schmerzhaft auf die Naht,
Ruck zuck krieg ich wieder volle Fahrt,
der Keeper, hellwach auf dem Posten,
boxt mich gnadenlos an den Pfosten.

Kurz darauf tritt mich wieder ein Schuh,
ich zisch direkt auf die Latte zu,
schwinge mich auf im hohem Bogen,
werd´ dadurch zum Pfosten gezogen,
der Aufprall lässt das Torholz beben,
ich muss zurück auf´s Spielfeld schweben.

Von dort geht’s weiter, mit voller Wucht,
ich suche mein Heil jetzt in der Flucht,
mach ´nen Abstecher ins Seiten-aus,
einen Einwurf halt ich besser aus,
dieser landet meistens ohne Frust,
ganz locker, auf eines Spielers Brust.

Dann geht prompt das Bolzen wieder los,
jeder tritt und drischt mich mitleidlos,
mit Rist oder Spann, mit Kopf und Schuh,
es geht unentwegt dem Tornetz zu,
dann ein schriller Pfiff, welch Ungemach,
Elfmeter, fünf Spieler machen Krach.

Keiner hat solch einen strammen Schuss,
wie vom Elfmeterschützen der Fuß,
doch dann, es scheint fast wie ein Gesetz,
lande ich als Ball, ganz weich im Netz,
dort zappele ich nicht allzu sehr,
dann kommt auch kein Nachschuss hinterher.

Ich mach zum Spiel heut´ gute Mine,
will trotzdem schnell in die Kabine,
ich bin prall voll Luft und kerngesund,
fühle mich fit, bin noch kugelrund,
bin zwar fix und fertig – einerlei -
doch beim nächsten Spiel - bin ich dabei.

© Horst Rehmann

 

 

Gelesen: 33   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

2205+
BRAUNER KÜNSTLER

1854+
DAS ALTERN

1748+
FREUNDSCHAFT

1636+
DIE DICKE MADE

1600+
DAS GEDICHT

1513+
DANKBARKEIT

1424+
DIE FRAGE

1392+
ZEHN DUMME IGNORANTEN

1391+
PLAGIAT

1303+
DIALEKTGRENZE


- Gedichte Monat

6+
Hommage an den besten Freu...

4+
Ein wahrer Mann

4+
Frei und gelassen

4+
Optimismus ist die Devise

4+
Unikat

4+
Die Glotze

4+
Alles muss perfekt sein

3+
Manche mögen `s heiß

3+
Stärken und Schwächen

3+
Im Bett ist es so kuschlig


- Gedichte Jahr

5+
Potsdam

5+
Das Leben ist schön

5+
Im Zeitenmeer und Meer der...

5+
Im Alter ist das so...

4+
Zwischen Ebbe und Flut...

4+
Was bleibt?

4+
Im Schicksalsrund

4+
Alles muss perfekt sein

3+
Auf die Faulheit

3+
Lieblingsspeise Möhren


Neusten Kommentare

bei "Forever Young"

bei "Lampenlichter"

bei "Lampenlichter"

bei "Frühherbst"

bei "Frühherbst"

bei "Lampenlichter"

bei "Hommage für A.R."

bei "Forever Young"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Feuerzangenbowle Obdachlose Ferkel Netz Freitag Naturgesetz Freundschaft Freunde Friede Friseur Nebelschwaden Nest Fische Freibad Firma Fisch Nordsee Früchte Neid Frohsinn Früher Frieden Frost Frei Narben Freund Freunschaft Freude Frosch Nebel Obst Freizeit Feuerwerk Freiheit Frühjahr Freundin Naturgewalt Natur Frühling Frauen