Trauer/Kummer/Schmerz



Ein goldnes Ringlein

 

Unterm Apfelbaum
im goldnen Herbst,
gab ein Jüngling,
schlank und fesch,
ein goldnes Ringlein
seinem Mägdelein.

Ich muss heut` fort,
mich ruft die große weite Welt,
wart` auf mich;
ich komm zurück,
ob mit oder auch ohne Geld,
behalt das Ringlein fein,
dann wirst du mein.

Sie hielt es fest,
hütete es wie einen Schatz,
ein Pfand von ihm,
denn bald, so sollt es sein,
dann wird er mein.

Wie Sand,
der durch die Finger rinnt,
verging die Zeit.
Wieder war vorbei der Sommer,
Äpfel , rot und gelb,
leuchteten am Baum,
sie lief zum Bäumchen,
erwartungsvoll,
bestimmt kommt er doch heute heim,
dann wird er endlich mein.

Die Sonn` geht unter,
es naht die Nacht,
wieder hat man ihn ihr nicht gebracht:
er hat zu tun,
er kommt wohl bald,
wenn nicht heut`,
dann morgen Nacht.

So ging sie heim,
schlief selig ein,
das Ringlein hielt ja stets die Wacht.

So verging dann Jahr für Jahr,
silbern wurd ` ihr blondes Haar,
Hände zittern,
Augen trüb,
die Zeit, sie blieb nicht steh`n .

Doch eines nachts,
als sie erwacht,
das Ringlein fest in ihrer Hand,
sieht sie den Liebsten vor sich stehen.
So komm doch her,
haucht sie entgegen,
ich halt dich fest,
lass dich nie wieder gehen.

Behutsam drückt er ihre Hand,
die eiskalt nun ihr Herz umfängt.
Leise spricht er jetzt zu ihr:
so soll es sein,
so soll`s geschehen,
ich bleib auf ewig nun bei dir.

Gelesen: 13   
Autoren denen dieses Gedicht gefällt:

Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:

Schreiben ist schon lange eine Leidenschaft von mir. Inspiriert werde ich vor allem durch die Dinge des täglichen Lebens. Ich lese gern, vor allem dicke Romane, die im Mittelalter spielen. Im Fernsehen sehe ich gern Krimis. Ansonsten koche ich gern, besonders mediterran und orientalisch. Auch Gartenarbeit ist ein Hobby von mir. Tiere mag ich auch, besonders Hunde. Ehrenamtlich habe ich mal eine Kindergruppe geleitet. Gedichte und Literatur interessieren mich sehr.


ÄHNLICHE GEDICHTE





2 KOMMENTARE



06. September 2020 @ 16:29

Hallo Helga,
das ist ja das reinste Drama, was Du da niedergeschrieben hast. Aber sehr gut geschrieben, ich habs gerne gelesen.
Liebe Grüße Hanni


06. September 2020 @ 07:28

Der Jüngling trug kein Ringlein,
Sie war ein dummes Dinglein.
Das klingt für mich sehr schaurig.
Armes Mägdelein,ja das ist traurig.

LG
Christian



SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

914+
Das Versprechen

903+
Frühling

642+
FRAG MICH NICHT

631+
Ein bisschen Spaß muß se...

602+
Für eine schöne Frau

467+
Zwei glückliche Marienkä...

414+
Urlaubsgruß

342+
Rentner haben keine Zeit (...

229+
Kleine Tiere , große Wund...

221+
Nur eine Pusteblume


- Gedichte Monat

5+
Der arme Mann

3+
Agschin Evren - Wenn die W...

3+
Mein treuer Freund

2+
Mit Tränen in den Augen

2+
ANGST VOR DER ANGST

2+
Die gelben Rosen blühen w...

2+
Und niemand kennt den Grun...

2+
Man kann es sich nicht lei...

2+
Krieg

2+
Es geht ein Virus um die W...


- Gedichte Jahr

5+
Das Phänomen Zeit

2+
Die gelben Rosen blühen w...

2+
Wiedersehen im Palast der ...

2+
Illusionen der Sehnsucht

2+
Drogenmissbrauch

1+
Verlust

1+
ANGST VOR DER ANGST

1+
Wer wird an mich denken......

1+
Es bleibt ihm nur der Whis...

1+
Die Unsitte krank zu spiel...


Neusten Kommentare

bei "Der Mai ist gekommen II"

bei "Ein Bild für Klaus"

bei "Der freie Blick"

bei "Ein Bild für Klaus"

bei "Tropfen, so weich wie TrÃ"...

bei "Der Mai ist gekommen II"

bei "Ein Bild für Klaus"

bei "Ein Bild für Klaus"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Lachen Küste Sein Kuss Krieg Klarheit Krank Königin klein Laune Körper Krippe Jack Kröte Kirche Lerche Länge Lebensreise Kreativität Leidenschaft Lebensfreude Kumpel Lebenssturm Kummer Lärm Kunst Klimawandel Kraft Leid Klopapier Landwirt Krebs Landleben Krimi Leben Kommunikation Künstler Lebensweg Lauf Klima