Allgemein über Trauer und Co.



Unsichtbare Königin

Verwöhnte Prinzessin im Palast seines Schmerzes
Er geht durch das Licht der Sonne an den Küchentisch
Das Sonnenlicht ist alt und gelb, der Kartoffelbrei blüht.
Sie stellt ihren Stuhl dorthin, wo sein Mund ist,
Verscharrt die Lampen und gibt ihm Tee und Orangen
Sein Herz füllt sich mit Früchten und Klängen
Staub ist er auf dem Regenbogen ihres Atems
Betrunken ist er von ihren Beinen
Meer und Nacht sind ihre Augen
Er will die Hand nicht mehr von ihren Brüsten nehmen
Sie ist eine unermüdliche Invasion, er ist ihre Kolonie.
Sie ist eine Jägerin, Beute machend auf dem Grund seiner Seele
Sie ist seine Welt, sie ist seine Mauer
Ihre Wurzeln durchbohren seine Brust
Und vereinen sich mit den Fäden seines Blutes
Der Wind beginnt, ihren Namen zu entziffern
Ihr Körper ist ein Schiff, aus dem Männer Gold ausladen
Ein Schiff aus Rippen und Haut
Nichts, das bluten kann
Nichts, das Meere einsaugen könnten
Kaum ein paar Tropfen bleiben hängen.
Ihre Küsse sind blind geboren
Alles an ihr ist Schiffbruch
Seine Fingerspitzen sind wund
Schwarze Einsamkeit auf ihrer Insel
Tag und Nacht ruft er seine Fingerabdrücke
Als er sie das letzte Mal sah, strichen sie ihr durchs Haar.
Öde Nachtluft
Sternbesät das Dunkel
Der Regen kann ihm nicht helfen.
Weißlich schimmern die Bäume,
Gegeißelt von den Peitschen seines Traums
Blätter fallen herab wie Messerklingen
Der Fluß verströmt seine dauernde Klage ins Meer
Sehr fern singt irgendwer
Lieder für menschenleere Straßen,
Für einst bedeutungsvolle Orte.
Seine Liebe kann nicht brennen und kehrt zurück als Qual
Sein Schmerz kennt kein Ende außer in ihren Armen
Gott und sie, beide sind Dämonen,
Die verschwinden müssen im ewig kriechenden Licht.
(c) Hagen Bretschneider

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