Gedichte über Hoffnung



Der Mond ging einsam seine Runde



Der Mond ging einsam
seine Runde


Der Tag hat ihm das Kreuz gebrochen.
Nun steht er langsam wieder auf.
Sein Herz: er hört es lauter pochen
und nimmt das Trommeln auch in Kauf.

Am Flussufer, wo er nun steht,
sitzt jemand, die ihn nicht mal sieht...
Nimmt ihn erst wahr, als er schon geht -
und es ihn doch zur Umkehr zieht.

Da sitzen sie, in düstrer Stille
am silbermatten, breiten Fluss.
Scheinbar ist es nur Lebenswille,
daß man zusammenbleiben muß.

> Ich will nicht mehr, < klagt sie in Trauer.
> Ich kann nicht mehr, < sagt er.
Sie lehnen an der Ufermauer.
Das bisschen Reden fällt schon schwer.

In Flussmitte fahr´n Schemen hin.
Vorbei ziehende Lichter.
Mitunter heben sie ihr Kinn:
verbergend die Gesichter.

Nur einmal ist´s ein heller Strahl,
der weiter - längs dem Ufer schleicht.
Sie sehen sich zum ersten Mal:
vielleicht, daß es für länger reicht.

Sie rücken näher zueinander.
Zwei Fremde, die verstehen:
alleine verlieren sie sich.
Mit dir könnte es gehen.

Sie sahen keine Wege mehr.
Doch drängt sich, schwach noch, lichtes Hoffen,
ins Dunkle, ohne Wiederkehr
und lässt hinter sich alles offen.

                      *

Der Mond ging einsam seine Runde
und sank im Fluss zu früher Stunde.

 


Worte & Bild: (c) Ralph Bruse

Dreamer-Room - (jimdofree.com)

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Auch der tiefste und dunkelste Wald
führt irgendwann zur Lichtung.

© Ralph Bruse


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8 KOMMENTARE



03. September 2023 @ 17:23

danke fürs Herzchen, Gudrun.
Einen guten Sonntagabend
wünscht Ralph


02. September 2023 @ 20:35

Der Mond bewirkt bei manchen Menschen, egal in welcher Situation bzw. Verfassung sie sich befinden, enorme Gemütsdbewegungen, lieber Ralph. Besonders, wenn sie sich, wie in Deinem Gedicht, noch an so mystischen Stellen, wie einem fließendem Gewässer, aufhalten. Herzliche Grüße in Dein Wochenende, Helga


02. September 2023 @ 20:54

Das düstere Foto entstand vor vielen Jahren von einer Brücke aus, runter, Richtung Fluss, Helga. Das Bild
war dann auch düster genug, für die ebensolchen Zeilen)))
Es gibt solche dunklen Momente...Und dann, zum Glück, wieder andere, hellere.
Danke.
Auch für Dich ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Ralph


02. September 2023 @ 10:08

Danke für Eure Herzchen: Heike und Sonja.
Schönes Wochenende Euch beiden.


01. September 2023 @ 21:56

... schöne Metaphern für das Kernproblem jedwelcher Beziehung : Innere Zerrissenheit zwischen Nähe und Flucht . Das Foto ist sehr gelungen, es sagt mir (persönlich ) : dass ich eigentlich immer ganz bin auch mit der dunkeln Seite . Lb.Gr. Gr.


02. September 2023 @ 10:06

Sich Kummer und Traurigkeit stellen - ohne darin zu suhlen, um wieder ins Helle zu finden - auch ganz meine Ansicht, Grete.
Danke für dein Verstehen und deine Einschätzung.

Herzlich grüßt Ralph


01. September 2023 @ 18:31

tja - und auch noch fast zur gleichen Zeit, Ingrid)))
Leider ist meins ein bisschen zu düster geworden - aber immerhin mit Hoffnungs-Schweif.
Danke.

Liebe Grüße auch zu Dir
von Ralph


01. September 2023 @ 18:27

Was der Mond alles mit uns macht, Ralph! Sogar Gedichte....

Liebe Grüße
Ingrid



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