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Züge fahren ein und aus



 

Züge fahren ein und aus


Ein Junge saß an Bahnsteig sieben;
den Plüschbären zu seiner Seite.
Wie nach Schiffbruch dort angetrieben,
starrte er lange in die Weite.

Den Teddy zog er nah zu sich:
der hatte nichts dagegen -
ließ seinen Freund auch nie in Stich,
auf allen bisherigen Wegen.

Nur neulich hat er doch versagt,
als Onkel Gerd den Jungen schlug.
Der Knirps hat schmerzwimmernd geklagt.
Und: der Bär gab nicht mehr Trost genug.

Da beschloss der Junge bald,
sich gegen Onkel Gerd zu wehren.
Er war nun schon acht Jahre alt:
also zu alt für Teddybären.

Fand er....Und so kam er hierher.
Die Züge rauschten rein und raus.
Der letzte Zug fuhr Richtung Meer.
Mit dem fuhr dann der Bär hinaus.

Er hatte einen Fensterplatz.
> Du fehlst schon, < sprach der Junge leise.
Tür wieder auf.
Tür zu.
Ein Satz, raus, in den kalten Wind.

Kein Abschied fiel ihm je so schwer.
Er lief dem Zug noch hinterher.
Winkte dem Bär. War nochmal Kind.
> Adieu, mein Freund. Und gute Reise! <


Worte: (c) Ralph Bruse
Bild: pixabay

Dreamer-Room - (jimdofree.com)

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Auch der tiefste und dunkelste Wald
führt irgendwann zur Lichtung.

© Ralph Bruse


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7 KOMMENTARE



12. April 2023 @ 19:11

Das muss für den kleinen Jungen ein sehr emotionaler Abschied gewesen sein, Ralph. Obwohl die meisten Kinder auch nach schweren, schicksalhaften Ereignissen noch an ihrem Kuscheltier festhalten, wollte dieses Kind endgültig mit der Vergangenheit abschließen. Berührende Zeilen. LG Helga


13. April 2023 @ 10:52

Stimmt: war der Steppke am Bahnsteig dann doch hin - und hergerissen. Entweder Schluss mit Vergangenem - und dann doch das Erinnern an bessere Kinderjahre - und den tröstenden Teddy.
Danke an Dich, Helga.
Grüße von Ralph


09. April 2023 @ 09:57

Auch Dir meinen Dank, Gudrun.
Frohe Ostern wünscht Dir
Ralph


09. April 2023 @ 14:22

Wär als kleine Geschichte vielleicht auch besser geeignet, Gudrun. Bei Gedichten ist der *Reimzwang*
oft hinderlich.
Na ja, Du bist nicht die Einzige, die eine Anregung hat - auch Ingrid tat sich anfangs etwas schwer,
weil doch einiges nicht klar genug ist.
Ich gelobe Besserung.
Danke, nochmal. Frohe Ostern auch Dir.
Ralph


07. April 2023 @ 18:46

Danke auch an Euch: Grete und Ewald - für die Herzchen.

Grüße
Ralph


07. April 2023 @ 15:28

Ein schwerer Abschied vom Freund, dem Bären....und der Schwere des Vergangenem.
Gern gelesen, Ralph
Herzliche Grüße
Ingrid


07. April 2023 @ 15:56

Ja, wurde dem Steppke dann wohl doch zu schwer, der Abschied, Ingrid.
Vielen Dank an Dich.
(...auch für Deinen Tipp, etwas mehr Klarheit in den Schluss zu bringen. Hab ich sinngemäß auch so nachgebessert, die Zeilen)

Herzliche Grüße kommen auch zu Dir
von Ralph





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