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King Kong III.

 

 

 

Alle waren bereit, die Falle war gestellt,
nur Anny und Jack gefiel das Ganze nicht,
die Sonne ging auch unter wie bestellt,
da hörten sie ihn schnaufen im Dickicht.

Der Affe kam knurrend und stampfte,
dann krachte er der Länge nach hinein,
schon sah man wie der Äther verdampfte
und er erschlaffte, im Dunstnebelschein.

Er wollte noch nach Anny Lee greifen,
es war alles wie geplant abgelaufen,
nun mussten sie ihn zum Floß schleifen,
 fest verschnürt an dicken Seilschlaufen.

Den nächsten Tag hatten sie ihn an Deck,
der Gorilla schlief noch fest in Ketten,
Jason schrie: “Klar Schiff, schnell weg“,
denn die Wilden wollten ihren Gott retten.

Ein Trupp hatte alles zügig repariert,
da der Riesentrawler ja am Riff hing,
alle jubelten, waren freudig motiviert,
dass es wieder in Richtung Heimat ging.

Die Insel verschwand aus ihrer Sicht
und mit ihr das Indianergeschrei,
Jack streichelte über Anny Lees Gesicht
und küsste sie sanft auf die Wange dabei.

Dann gestand er seine Gefühle für sie,
Anny wehrte sich gegen ihn nicht mehr,
sie küssten sich innig wie noch nie,
auf einmal schwankte alles hin und her.

Ein fürchterliches Gebrülle setzte ein,
der Gorilla knallte gegen die Wände,
“ Du liebst mich nicht allein”
sagte Anny: “Er riecht deine Hände“.

Jason kam schimpfend herbei,
schüttete noch Äther zu dem Affen runter
und schrie: “Unterlasst die Liebelei,
mein King Kong wird zu munter”.

Acht Wochen hatte er sich echauffiert,
sein Gorilla sollte nicht mehr fliehen,
hatte schon mit New York telegrafiert
um die größte Affenshow aufzuziehen.

Aber Anny Lee war strikt dagegen,
sie mochte irgendwie den Riesenaffen,
sie hoffte mit Jack, ihn zu überreden,
dass sie ihn wieder zur Insel schaffen.

Doch Jason lachte nur verwegen,
sagte: “Er ist mein achtes Weltwunder”,
Jack schrie: “Es wird ein Unglück geben”,
als hätte er es gehört, brüllte er munter.

Der Affe grunzte als würde er es ahnen
was Jason mit ihm machen wollte,
er rief:” Füttert ihn mit viel Bananen”,
damit er abgelenkt, Ruhe geben sollte.

Sie hatten genug Futter mitgenommen,
der Gorilla spielte nun den Braven,
Anny Lee hatte Jacks Hand genommen
als sie spät nachts einliefen im Hafen.

Es war eine klare Dezembernacht 1934
in New York, es spielte ein Orchester,
der Wind pfiff ganz schön eisig
und Anny freute sich schon auf Silvester.

Denn dann wollten sie sich verloben,
da kam schon der Käfig, als er sie küsste,
Jack sagte: “Dein Freund würde toben,
wenn er von unserem Glück wüsste“.

Sie schafften ihn zum Broadway-Theater,
Jasons Agent hatte alles im Griff,
er war ein gierig schmieriger Geldberater
und so verkaufte er auch das Schiff.

Das Geld war für den Showaufbau
sowie für die laufenden Plakatausgaben,
“King Kong und die weiße Frau”,
dafür wollte Jason gerne Anny haben.

Anny Lee sollte noch mal aufs Podest,
die Schöne, gefesselt vor King Kong,
nachspielen das Inselopferfest,
dazu Wilde mit Trommelsong.

Doch Anny Lee hatte andere Ziele,
nämlich Jack und Hollywoods Filmwelt,
sie war gegen Jasons makabre Spiele
und wollte kein schmutziges Geld.

Drei Tage später strömten die Massen,
alle wollten zum Broadway-Theater hin,
Jason freute sich über klingende Kassen
und sah nach oben wo Candy hing.

Er hatte eine hübsche Blonde gefunden,
die Anny Lees Stelle einnahm,
sie war an einen Opferpfahl gebunden,
der dem Original ziemlich nahe kam.

Der Käfig daneben war noch verhüllt,
Schwarze trommelten schon die ganze Zeit,
die Theaterarena schien reichlich gefüllt,
nun war Jason für seine Ruhm Rede bereit.

Stolzen Schrittes ging er nach oben,
als wäre er auf dem höchsten Deck,
die Menschen fingen laut an zu toben,
denn die Plane vom Käfig zog man weg.

Jason rief: ”Ich präsentiere King Kong,
der König aller Affen, mein Fang”,
dazu ertönte ein donnernder Gong,
der wie das Tor zur Hölle klang.

Der Riesenaffe hatte eine Krone auf,
schaute knurrend zu der hängenden Frau,
da nahm der Schrecken seinen Lauf,
denn der Gorilla spielte wilde Sau.

Man sah wie seine Ketten zersprangen,
er brüllte wütend wie ein Affendämon,
verbog die dicken Käfigstangen
und die Menschen liefen schreiend davon.

Er nahm Candy sanft in seine Hand,
da merkte er, dass es nicht Anny war,
schleuderte sie weg wie Schmant
und machte die Bühne restlos klar.



Fortsetzung folgt...

 

 

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