über die Liebe



Jener Frühling



So viele Lenze lief sie den vertrauten Weg,

der längst vergang´nen jungen Tage.

Jens wankte zitternd einst am morschen Steg.

An seinen Lippen noch die Spur von Marmelade.

 

Verliebt errötete er tief beim Näherkommen

und seine Schüchternheit wurd´ihm zur Pein.

Für sie hätt´er den höchsten Berg erklommen -

war sie nachts Stern und tags sein Sonnenschein.

 

Unten, am Bachrand - Dotterblumennah

ertasteten sie unbekannte Zonen

verlegen, linkisch: dass es keiner sah -

umschwirrt von Liebesglückshormonen.

 

Es war der Frühling, den sie nie vergisst.

Die Tage wurden langsam warm und hell.

Nach Jahren spielte er als Pianist -

ein Leben zwischen Bühne und Hotel.

 

Sie denkt an ihn stets, wenn sie hier verweilt...

wie er die Strähne aus der Stirn sich streicht;

doch heut´, als sie vergang´ne Zeit ereilt,

sieht sie ihn nicht....

nur, wie sein Bild verbleicht.

 

(C) Ingrid Bezold

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AUTOR:

Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es -
ich schwieg es.

Mascha Kaleko


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6 KOMMENTARE



01. Februar 2023 @ 09:07

Guten Morgen, Ingrid, was so alles im Verborgenen schlummert. Kann mich nicht erinnern, das Gedicht gelesen zu haben. Da hat Grete einen Schatz ausgegraben. Gruß, Gudrun


01. Februar 2023 @ 10:14

Guten Morgen, Gudrun.
Es ist eben nie zu spät.........
freut mich, dass dir mein Ausflug in die Sturm- und Drangzeit gefällt.
Grüße in den Tag
Ingrid


31. Januar 2023 @ 21:51

... in diesem Gedicht ist PHILIA - EROS - AGAPE verbunden . Einfach schön !! Ralphs Kommentar paßt so gut zum Gedicht ,könnte eine 6 metrikfreie Strophe sein. Danke ! Grete


31. Januar 2023 @ 23:56

Ein schönes feedback, das du hier lässt, liebe Grete. Danke.
Ich werde es auch an Ralph weiterleiten.
Liebe Grüße
Ingrid


29. Mai 2022 @ 11:10

Meine Erinnerungen sind öfter im Licht -selten im Schatten, Ralph.
Die ersten Liebeserfahrungen sowieso. Die späten ...in reifen Jahren sind intensiver, inniger. Anders eben;-))

Ob es Erdbeer- oder Johannisbeermarmelade war, konnte ich damals nicht unterscheiden. Süß waren die Küsse jedenfalls und aufregend.
Danke für deinen Kommi und einen schönen Sonntag für dich.


29. Mai 2022 @ 10:57

Erinnerungen sind wie Fenster zum Hof raus, hab ich irgendwann mal geschrieben.
Mal im Licht, öfter im Schatten. Vielleicht ist es das schlummernde Unterbewusstsein,
das dafür sorgt, ob die Bilder in uns gestochen scharf bleiben, oder ganz verblassen.

Die mit Marmeladen-Resten getupften Lippen ...gefiel mir besonders. Muß Erdbeer gewesen
sein. Johannisbeer ist zu sauer)))

Mach Dir den Tag schön, Ingrid.



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