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Im Zeitenmeer und Meer der Zeit



Ich dämmre so nur vor mich hin,

des Nachts, wenn alles ruhen mag.

Gedankenschnüre stelln sich ein

und replizieren mir den Tag.

 

Lavendelduft, der mich umweht,

liebkosend Violettgeruch.

So vieles, das man nicht versteht,

wenn Empathie wird beinah Fluch.

 


Wär es nicht einfacher zu gehn

und abzustreifen was bisher.

Weil doch so viel im Nichtverstehn,

im Unvermögen, das so schwer.

 

Ob man denn selbst, wenn einmal alt,

wohl ebenso die Zeit versiebt?

Es nutzt dir auch nichts dergestalt,

was man verschenkt hat als geliebt

 

all jene, die schon lang so weit.

All die, die doch schon längst gegangen.

Verloren selbst im Meer der Zeit,

wenn dich Gedanken nun gefangen.

 

© Uschi Rischaneka
Text/Bild/Rezitation
Music: LiteSaturation
In den spätblühenden Mohnfeldern des nördlichen Waldviertels wo ich dieser Tage war...

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AUTOR:

Denkende Dichterin und dichtende Denkerin, leidenschaftliche Gärtnerin und Fotografin, der Lyrik verbunden, der Prosa verfallen. Eigene Texte, jedoch auch Texte lieber Poetenfreunde einzusprechen, sowie auf meinem YouTube Kanal auch Klassiker wie Hermann Hesse, Rainer Mara Rilke, Erich Fried, Eva Strittmatter, Mascha Kaléko um nur einige zu nennen... mehr als zum Hobby mittlerweile geworden.
An geistreichem Austausch stets interessiert freue ich mich auch hier wieder präsent zu sein!

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8 KOMMENTARE



19. Juli 2025 @ 20:44

Düfte können einen in eine ganz bestimmte Stimmung versetzen, liebe Uschi, und gerade zur nächtlichen Stunde, wenn Gedanken des Tages oder der Vergangenheit auf die Reise gehen. Besonders, wenn man in einem Alter ist, wo die Vergangenheit länger ist als die Zukunft sein wird. Schicke sommerliche Grüße in Dein Wochenende, Helga


19. Juli 2025 @ 21:39

Liebe Helga,

der Lavendel hat etwas Angenehmes an sich und manchmal bedufte ich auch den Kopfpolster mit einem Spray dazu. Ich glaube wir haben uns alle mehr oder weniger schon mit der Vergänglichkeit befasst. Gerade wenn man aktuell mit diesen Dingen konfrontiert ist. Ich komme gerade wieder von einem Besuch bei Tantchen zurück, heute war es ein etwas hellerer Tag für sie. In alten Bildern zu stöbern, ihre größte Freude ganz im Gegenteil von mir, denn dabei wird man an all die Lieben erinnert, die nicht mehr unter uns weilen. Du siehst also es ist immer eine Sache des Herangehens an bestimmte Dinge. So wie manche das halbvolle Glas sehen und andere darüber jammern, dass es doch schon halbleer sei...
Danke für Dein Reflektierne schicke ich liebe Abendgrüße zu Dir!
Uschi


18. Juli 2025 @ 06:44

Uschi tiefe Schwermut weht durch dein Gedicht.
Ich wünsche dir die Leichtigkeit und den Übermut.
LG
Ewald


18. Juli 2025 @ 15:07

Lieber Ewald,

dies hast du vollkommen richtig erkannt. Nun, ich war noch nie ein leichtlebiger Mensch, mag sein, dass mein Empfinden zu sehr, zu viel sein mag, doch dagegen kann man wohl nur wenig ausrichten.

Danke für dein Wünschen und Reflektieren!
Liebe herzliche Grüße ins Wochenende zu dir!
Uschi


17. Juli 2025 @ 17:26

... stelle wieder mal fest, ein Gedicht ist entweder ein Fenster zur Seele des Poeten oder der Spiegel in dem wir uns erkennen.
Lb. Gr.
G.


17. Juli 2025 @ 17:41

... suche es dir aus liebe Grete - doch es ist eine Art Seelenpoesie, vielleicht der Traurigkeit und dem Unvermögen geschuldet, nicht mehr helfen zu können. Ob das hohe Alter denn wirklich so eine Gnade darstellt?
Gewisse Fotoalben schaue ich mir nicht mehr so gerne an - man wird so schmerzlich erinnert an all jene, die doch nicht mehr sind.

Liebe Grüße zu dir!
Uschi


17. Juli 2025 @ 14:40

Liebe Uschi,
gerade nachts schleichen sich melancholische Gedanken ein; besonders bei sensiblen Menschen. Sie schreiben dann und lassen sich vom Lavendelduft zart umwehen( das gefällt mit sehr) und wir Leser profitieren auch noch davon.
Ein superschönes Foto auch!
Liebe Grüße
Ingrid


17. Juli 2025 @ 17:39

Liebe Ingrid,

es war tatsächlich wunderschön inmitten all der Mohnblüten und ich kam mit überreicher Fotoausbeute zurück. Der Mohn ist natürlich auch die Blume des Schlafes an sich. Trotzdem ich ein kleines Kissen mit Lavendelblüten gefüllt im Nahbereich meines Polsters habe und mich so der Violettgeruch tatsächlich nächtens umweht...
Die Zeilen waren weniger der Melancholie geschuldet, als viel mehr den Gedankenschnüren, die entstehen, wenn man mit den Schwierigkeiten einer lieben Person tagsüber konfrontiert wird und nur unzureichend zu helfen vermag. Ob, wenn man selbst überhaupt so alt (fast 99!) wäre, die Zeit auch mehr oder weniger durch die Finger läuft?

Ich danke dir für deine Gedanken dazu und schicke liebe Grüße!
Uschi



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