
Tagtäglich könnt ihr mich betrachten.
Bin anders, als die schöne Rose.
Nur wenige, die mich beachten ..
nicht mal bei Harndrang - Diagnose.
Da spür´ich nur das Nass von oben,
doch ihr seht mich nicht einmal an;
stattdessen fällt der Blick nach droben
und ihr bestaunt den Himmel dann.
Mein Blau ist mindestens so schön,
doch kann man hier am Wegesrand
die Farbenpracht leicht überseh´n,
ich bin ja nicht von edlem Stand.
Steh´trotzdem hochgewachsen hier
und weiß um die geheime Kraft,
mit der ich heilend therapier´,
als Teegetränk und auch als Saft.
Wenn man an Himmelfahrt mich weiht,
kann Nadeln, Dornen ich entfernen
aus Wunden - und so manchen Streit
ohne Brimborium entkernen.
Steh ziemlich unscheinbar am Rande,
doch wenn ihr mich genau betrachtet,
seht ihr mich dann im Blauen Stande -
und nicht mehr wertlos, unbeachtet.
*
Foto und Text (C) Ingrid Bezold
*Anmerkung: gerade wollte ich mal reinschaun, um eure neuen Gedichte zu lesen,da stieß ich direkt auf deines, Ewald. Deshalb poste ich dieses Gedicht.
Es strengt mich noch zu sehr an, mehr zu lesen,bzw. zu kommentieren ( gestern Augen-OP), aber ich hole es nach....bestimmt.
Gruß Ingrid