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Nur eine alte Frau

Sie ist verhärmt, lebt wohnungsfrei.

Ihr Kleid ist arg verschlissen,

gebeugt auf Krücken, derer zwei,

die Fußnägel leicht eingerissen.

 

Ihr schmerzt die Brust, je Atemzug.

Die Arbeit hat ihr Herz beschwert.

Die Krücken, die sie bei sich trug,

sind heute keinen Euro wert.

 

Zwei Burschen hatten unverhohlen,

bei einer üblen Rauferei,

der Frau die Krücken frech gestohlen.

Dann brachen sie das Holz entzwei.

 

Die Alte sah oft Not und Weh.

Sie ist jetzt krank: "Habt doch Erbarmen !"

Die Kälte drückt sie, bis zum Zeh.

Sie, die Arme unter den Armen.

 

Ihr Mann ist tot, die Rente klein,

kann hohe Mieten nicht bezahlen.

Ich sah sie weinen, oft ganz allein

und leiden unter den Qualen.

 

Die Frau, sie liegt im Abendrot,

auf einer Wiese, nah der Eiche.

Die Augen geöffnet, dennoch tot.

Ein Auto holt ab - die Leiche.

 

(c) Olaf Lüken (18.06.2023)

Gelesen: 25   
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4 KOMMENTARE



21. Juni 2023 @ 20:00

So wie diese obdachlose Frau in Deinem Gedicht, ergeht es vielen in unserem reichen Land, Olaf. Leider, kann man da nur sagen. Sang und klanglos verlassen sie die irdische Welt und niemand kennt ihre Namen. Namenlos in der Gesellschaft. LG Helga


18. Juni 2023 @ 21:02

Hallo Ewald,
in den letzten Jahren ist der Anteil jener Leute, die am Existenzminimum leben gestiegen. Demnach sind 20 Prozent der Deutschen arm und fünf Prozent sind armutsgefährdet. Die Geschichte vom reichen Deutschland ist ein Ammenmärchen. Während in den USA reiche Leute etwas für die Armen tun, freut sich bei uns jeder Wohlhabende, weil es ihm besser gehe als vielen ANDEREN. Empathie ist für dieses Land zum Fremdwort mutiert.
Danke dir für deinen Kommentar !
Olaf


18. Juni 2023 @ 20:46

Traurig aber leider gibt es das im reichen Deutschland.
LG
Ewald


18. Juni 2023 @ 20:46

Traurig aber leider gibt es das im reichen Deutschland.
LG
Ewald



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