Tagein, tagaus, seh` ich sie sitzen
in ihrem Kämmerlein so ganz allein,
oft fallen zu dann ihre Augenlider,
Trost gibt ihr der Mondenschein.
Alles wirkt so still und friedlich
in ihrem kleinen Raum,
um sie herum nur tiefes Schweigen
wie in einem klaren Traum.
Ihr Antlitz zeugt von vielen Jahren,
die Liebe blieb ihr stets versagt,
die vielen Träume sind entflohen,
die Jugend ging, sie ist betagt.
So wie im Garten welken Blumen,
die einst so frisch erblüht,
im Herbst sie senken ihre Köpfe,
weil kein Gärtner sich um sie bemüht.
Sitzt jetzt im dumpfen Lampenschein,
harrt aus im Herbst des Lebens,
zog stets alleine ihre Lebensbahn,
doch ihr Weg war nie vergebens.