*Schwammerlzeit*
Jedes Jahr im Herbst ist Zeit
zum Schwammerl suchen für die Leut‘.
Auf feuchten Wiesen morgens früh
nehmen auf sich sie die Müh
und gehen mitten in den Wald,
um sie zu finden dort so bald:
Die vielen Pilze, groß und klein,
denn die schmecken richtig fein!
Ob als Gulasch, mit viel Ei,
als Omelett, oder Reis dabei,
geröstet oder rausfrittiert,
gekocht wird reichlich, ungeniert...
Dann sitzt man um den großen Tisch,
genießt die Pilze, möglichst frisch!
Doch leider - auch wenn‘s widerstrebt:
Fast hätt das keiner überlebt...
Es war ein Knollenpilz dabei;
Ich find das eine Sauerei!
So gut die Schwammerl allemal,
beinah warn sie das Henkersmahl ...
Jetzt liegen die Leut‘ im Krankenhaus,
man pumpte ihre Mägen aus.
Zum Glück war es noch nicht zu spät,
und der Schmerz wieder vergeht.
Die Lehre, die man daraus zieht:
Auch wenn das Mahl sehr gut aussieht,
und wirklich schmeckt der ganzen Schar;
ist‘s dennoch oft ungenießbar;
sogar gefährlich für die Leute,
und holt der Tod sich seine Beute!
So mancher, der essbar ausschaut,
dich vielleicht aus den Latschen haut.
Drum: Bist nicht sicher, lass ihn stehen,
und andere Schwammerl suchen gehen.
Oder koch sie nur für Leut‘,
mit denen du im ernsten Streit.
So macht das Schwammerl dann doch Sinn:
Der Konkurrent ist dann dahin
und geht dir nicht mehr auf den Geist.
Dann weißt, warum es Glückspilz heißt!
Und die Moral von der Geschicht:
Giftige Schwammerl bringen‘s nicht!
Iss nur die, die du auch kennst,
sonst du vielleicht für immer pennst.
Das wär‘s nicht wert, trotz Pilze-App
bist du zum Schluss dann doch der Depp.
Lass von so Pilzen deine Hände,
sonst gibt’s ein unerwartet‘s ENDE!
DerPoet (09/17)
Foto: pixabay
