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Höllentrip

Der Tag war für Sunny sehr lang,
sie fuhr direkt in den Sonnenuntergang,
noch ungefähr ’ne Stunde bis zu ihrer Farm,
als etwas lästig kribbelte am Arm.

Doch Sunny konnte nichts entdecken,
trotzdem überfiel sie ein Schrecken,
dieses plötzlich aufblendende Hell,
aus dem Innenspiegel, stechend-grell.

Eine Art dunkler Jeep fuhr dicht auf,
sie schrie, denn er knallte hinten drauf,
ließ sich wieder zurückfallen,
um gleich noch mal rammend drauf-zuknallen.

Gedröhne war im nächsten Moment zu hören,
heulendes Brummen, ähnlich Teufelschören,
apokalyptisch - höllischer Krach,
drang aus Hörner-Boxen vom Jeep-Dach.

Sunny trat instinktiv aufs Gaspedal,
sie überkam Angst, Gedanken-rotierende Qual,
zwölf tote Frauen, wie im Horrorthriller,
es hieß ein teuflischer Vampir-Killer.

Der in einem schwarzen Teufels-Jeep,
seine weiblichen Opfer vor sich trieb,
die Schönen saugte er völlig blutleer
und dann sah man ihn nicht mehr.

Langsam wurde der Abend zur Nacht,
mit rot glimmender Vollmondpracht,
er fuhr noch immer donnernd hinterher,
- Scheiße - brüllte sie, ihr Handyakku leer.

Alles Unheil kam zusammen,
denn er begann sie nun seitlich zu rammen,
ließ seine Beifahrerscheibe herunterfahren
und Sunny sah in dämonisches Gebaren.

In ein lachend vernarbtes Echsen-Gesicht,
mit stechend-glühendem Augenlicht,
vorstehend-blitzenden Vampir-Zähnen,
die sich vermutlich nach holden Kehlen sehnen.

Aber Sunny wollte noch nicht ihr Leben lassen,
begann dieses Monster abgrundtief zu hassen,
beschloss übers Bergplateau zu fahren,
kannte es aus ihren wilden Teenager-Jahren.

So steuerte Sunny voll gegen den Teufelsjeep,
damit er sie nicht von der Straße trieb,
merkte, wie dieser abdriftete in den Graben,
und sie Zeit gewann für ihr gewagtes Vorhaben.

Mit Vollgas fuhr Sunny jetzt in Richtung Plateau,
hoffentlich war die geheime Auffahrt nicht zu,
sie musste ihn zum Indio-Felsen locken,
mit seiner Unwissenheit vom Gelände schocken.

Sunny erinnerte sich an damalige Mutproben,
viele waren im Felsengrund explodierend zerstoben,
hatten die letzte Biegung unterschätzt,
sie fand man nur noch verkohlt oder zerfetzt.

Mit Rückspiegelblick aus ihrem alten Mustang,
tuckerte sie nah genug an den Abgrund heran,
wendete, wollte so noch seitlich reagieren,
um ihn in die ewige Hölle zu manövrieren.

Kaum war Sunny in idealer Position,
preschte er auf sie zu mit tosendem Heulton,
Adrenalin-berauscht lenkte sie geschickt ein
und blendete diesen durch Fernlichtschein.

Drehte ein wenig, zog seitlich herum,
sogleich folgte ein ohrenbetäubender Bum,
mit blitzend-donnernder Pilzwolke
und kreischend-davonfliegendem
Fledermaus-Kreaturen-Gefolge.

Später, bei der Bergung, stellte man fest,
kein verbrannter Vampir-Geweberest,
nur ein teuflisches Prädator-Metall,
dunkle Materie, wohl aus dem fernen All.

© Karsten Herrmann

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