Zwei Drittel des Jahres sind vorbei und der Herbst beginnt bald. Die
ersten Anzeichen sind schon da: Morgennebel, kühlere
Temperaturen, vereinzelt bunte Blätter an den Bäumen. Auch Familie
Adebar und die unzähligen Schwalben, die sonst den Himmel über
meinem Dorf bevölkert haben, sind nicht mehr zu sehen. Statt dessen
höre ich immer öfter am frühen Morgen ein Käuzchen im nahen Wald
rufen und am Abend das heisere Krächzen von Krähen. Wie wird der
Herbst werden? Sonnig, warm, mit vielen bunten Blättern, reifen
Früchten, mythische Abendnebeln oder stürmisch kalt mit Regen,
eisigen Winden, trüben Tagen?
Aber nicht nur der Herbst des Jahres rückt näher, sondern auch der
Herbst meines Lebens. Manchmal sitze ich da und denke darüber
nach, wie dieser wohl werden wird. Werd ich ihn sonnig und froh
durchleben, ohne viele Probleme oder werden mich die Herbststürme
durchrütteln, vielleicht sogar umblasen? Werde ich meine Familie und
mich selbst unbeschadet durch die Stürme bringen können?
Manchmal erfasst mich eine unbestimmte Angst... vor der Zukunft,vor
dem Leben?
Aber egal, was die Zeit auch bringt, ich stemme mich gegen den
Wind, schütze meine Liebsten und gebe allen Rückhalt, den ich nur
geben kann, denn ich weiss.. das selbe werden auch sie für mich tun.
Ich fürchte mich nicht vor dem Herbst, nicht den des Jahres und auch
nicht vor dem meines Lebens.