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Krückenmord

Sie ist verhärmt, lebt obdachfrei.

Ihr Rock ist arg verschlissen.

Gebeugt auf Krücken, derer zwei,

die Fußnägel eingerissen.

 

Es schmerzt ihr jeder Atemzug.

Die Arbeit hat das Herz beschwert.

Die Krücken, die sie bei sich trug,

sind heute keinen Euro wert.

 

Zwei Burschen hatten unverhohlen,

bei einer üblen Rauferei,

beide Krücken ihr gestohlen,

und traten auch das Holz entzwei.

 

Ihre Augen sahen Not und Weh.

Sie ist alt: "Habt doch Erbarmen !"

Kälte bedrückt sie, bis zum Zeh,

sie, die Ärmste unter Armen.

 

Ihr Mann, längst tot, die Rente klein,

kann Deutschlands Mieten nicht zahlen.

Ich seh sie liegen, ganz allein

und leiden unter den Qualen.

 

Die Frau, sie liegt im Abendrot,

auf ´ner Wiese, nebst der Eiche.

Die Augen geöffnet und doch tot.

Ein Auto holt ab die Leiche.

 

(c) Olaf Lüken (2022)

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2 KOMMENTARE



19. August 2022 @ 10:42

Hallo Gudrun,
ich habe das unbestimmte Gefühl, dass die Menschen sich immer mehr zurückziehen. In sich selbst. Eine Schildkrötenmentalität macht sich m.E. breit. In der Transaktionsanalyse würde man sagen: Du bist nicht OK,
ich bin nicht OK ! Das ist ein gefährliches Vorzeichen. Wenn die Demokratie ihre Teilnehmerinnen und
Teilnehmer nach Hause schickt, weil ein Oligarchenrest aus Profiteuren unter sich bleiben will, dann Gnade
uns Gott. Vielleicht ist meine Geschichte von der alten Frau etwas überzeichnet. Mit den "Pennern" geht man
gelegentlich schon recht roh um. Jugendliche schlagen ältere Menschen, ohne sie auch nur zu kennen.
Herzliche Grüße in den Tag
Olaf


19. August 2022 @ 09:38

Ja, es gibt schon traurige Schicksale, Olaf. Es rüttelt mal wieder wach. LG Gudrun



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